Schimmel in der Wohnung ist nicht nur optisch unschön, sondern auch gesundheitlich schädlich. Es gibt unterschiedliche Schimmelarten, die sich in den vier Wänden ausbreiten können. Grundsätzlich gehört Schimmel zu den Pilzen. Er entsteht, wenn die Umgebungsfaktoren entsprechend stimmen und es sowohl feucht als auch warm ist. Dabei zeigt sich der Schimmel nicht nur in dunklen Flecken an den Wänden, sondern er verteilt auch seine Sporen in der Luft. Dadurch gelangen diese in die Atemwege oder werden über die Haut absorbiert. Es kann zu allergischen Reaktionen kommen und langfristig auch zu Infektionen oder chronischen Erkrankungen. Symptomatisch zeigen sich erste Symptome meist in einer Heiserkeit, Husten, Bauchschmerzen, geröteten Augen oder einem Ausschlag. Doch wieso tritt Schimmel besonders häufig im Bereich von Fenstern auf und was kann man dagegen tun?
Warum entsteht Schimmel am Fenster?
Der Schimmelpilz an sich ist in der freien Natur überall vorhanden und ein fester Bestandteil des ökologischen Systems. Die Sporen befinden sich in der Luft und werden dadurch an alle möglichen Orte geweht. So gelangen sie auch durch Fenster und Türen und können sich in den Wohnräumen einnisten. Für das Wachstum und eine Ausbreitung der Sporen müssen zusätzlich die Rahmenbedingungen stimmen. Im Bereich der Fenster kann man Schimmel meist an den Abdichtungen finden, an den Fugen oder auch an den Fensterrahmen. In diesen Bereichen existiert meist eine erhöhte Luftfeuchtigkeit von über 65 %. Sind die Fenster nicht richtig isoliert, so bildet sich bei größeren Temperaturschwankungen schnell Kondenswasser. Sind die Fenster ausgekühlt und die Raumluft ist warm, so setzt sich diese an den Fenstern ab und verändert sich dort zu sogenanntem Kondenswasser. Besonders im Winter, wenn die Außentemperaturen sehr niedrig sind, kommt es zu den vorgenannten Temperaturunterschieden und dem benannten Effekt. Das so entstehende Kondenswasser setzt sich dann vor allem an Dichtungen und Fugen ab. Es entsteht ein optimaler Nährboden für Schimmel. Aber auch ein gekipptes Fenster kann eine Schimmelbildung begünstigen. Auch hierdurch können kühle Bereiche entstehen, welche die Feuchtigkeit anziehen. Es ist grundsätzlich immer wichtig, dass ein regelmäßiger Luftaustausch gewährleistet ist. Da vor allem moderne Fenster sehr dicht isoliert sind, kann die Luft weder von innen nach außen noch von außen nach innen gelangen. Daher ist es wichtig, regelmäßig zu Lüften. Bei älteren Fenstern liegt das Problem meist im Bereich der Dichtungen, die nicht mehr richtig abschließen. Es kann aber auch sein, dass der Wandanschluss nicht richtig dicht ist oder die Dichtung komplett fehlt. Dies führt dazu, dass eine sogenannte Wärmebrücke entsteht. Die im Raum erzeugte Heizenergie kann durch die undichte Fuge nach außen strömen. Die Innenwand beginnt auszukühlen und es setzt sich hier warme, feuchte Luft ab. Weiter können hochisolierte Fenster auch zu einer Verschiebung des Taupunktes führen. In diesem Fall müssen die Wände zusätzlich gedämmt werden.
Wie gefährlich ist Schimmel am Fenster?
Im Bereich der Fenster kommt es bei einer Schimmelbildung vor allem zur Entstehung von schwarzem Schimmel. Er hat eine dunkle Färbung und breitet sich meist kreisrund aus. Dabei gelangen die Sporen in die Luft und hierüber auch in die Atemwege oder durch die Poren der Haut in den menschlichen Organismus. Schwarzer Schimmel kann zum einen Allergien auslösen. So können sich unter anderem Heuschnupfen oder eine Neurodermitis ausbilden. Wer vorbelastet ist, ist einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Weiter ist er auch für die Entstehung von Asthma verantwortlich sowie für die Reizung von Augen und Atemwegen. Ein Schimmelbefall kann aber auch den Magen-Darm-Trakt belasten und zu Bauchschmerzen und Übelkeit führen. Weitere typische Symptome sind Migräne, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme, Erschöpfungszustände sowie Infektionskrankheiten, Husten und Heiserkeit. Schimmel ist dann besonders gefährlich, wenn er über längere Zeit einwirkt. Zudem stellt er eine erhöhte Gefahr dar für Kleinkinder und Babys sowie bereits erkrankte Menschen.
Wie bekomme ich Schimmel von Holzfenstern ab?
Holzfenster sind ein beliebter Bereich des Hauses, in dem sich Schimmel bilden kann. Dies liegt an den häufig optimalen Wachstumsbedingungen. Hier treffen Wärme, Feuchtigkeit und ein geeigneter Nährboden aufeinander. Geeignete Nährböden sind vor allem Kunststoffe, Holz, Gummi, Farben oder Wandputz. Holzfenster vereinen sowohl das Holz, eventuelle Lacke und Gummi in Form von Dichtungen miteinander. Sichtbar wird die Schimmelbildung zunächst in Form kleiner, schwarzer Punkte, die sich im Verlauf zu großen, runden Pilzen ausbilden. Im Bereich von Holzfenstern sind Dachfenster im Übrigen ein besonders gefährdeter Bereich für Schimmelbefall. Diese sind der Witterung gnadenlos ausgesetzt. Zudem kühlen diese Fenster stärker aus als normale Fenster.
Schimmel, der sich an Holzfenstern breit gemacht hat, kann man mit einem Reinigungsalkohol entgegen wirken. Sollten die Rahmen lackiert oder lasiert sein, so reicht diese Maßnahme meist aus. Liegt das Holz hingegen offen, kann es sein, dass der Schimmel bereits in das Holz eingedrungen ist. In diesem Fall sind weitere Maßnahmen nötig. Sollte der Schimmel nur wenige Millimeter tief in das Holz eingedrungen sein, so kann das Holz abgeschliffen werden um den Befall zu beseitigen. Weiter können tiefenwirksame Reinigungsmittel verwendet werden wie ein chlorhaltiger Reiniger oder auch ein Wasserstoffperoxid. Mit einem Lappen kann das Reinigungsmittel aufgetragen werden. Dabei sollte man es leicht aufdrücken, damit es einziehen kann.
Wie entferne ich Schimmel am Fenstergummi?
Wenn man Schimmel am Fenster findet, sollte man diesem schnellstmöglich zu Leibe rücken, um eine Ausbreitung und gesundheitliche Gefährdung zu vermeiden. Hilfireich ist hier vor allem die Verwendung alkoholischer Substanzen mit einem Alkoholgehalt von mindestens 70 % oder auch von Brennspiritus. Weiter benötigt man einen Lappen, welchen man mit der Lösung tränkt. Es ist ratsam, Handschuhe und eine Atemschutzmaske zu tragen, damit möglichst wenig Berührungspunkte mit dem Schimmel entstehen. Mit dem Tuch kann man den Schimmel dann einfach abreiben. Diese Maßnahme eignet sich vor allem für einen leichteren Befall. Sollte sich der Schimmel schon stark ausgebreitet haben, bleibt im Zweifel nur die Möglichkeit, die Dichtungen auszutauschen. Man kann dem Schimmel aber auch auf sanfte Weise mit Spülmittel und einem Mikrofasertuch zu Leibe rücken. Hierdurch wird das empfindliche Silikon bestmöglich geschont. Sollten sich Silikonfugen am Fenster befinden, können diese im Übrigen mit Scheuermilch bearbeitet werden. Alternativ kann man auch Essigreiniger oder reinen Essig verwenden. Weiße Fensterfugen können darüber hinaus auch mit Backpulver und einem Fugenstift wieder auf Vordermann gebracht werden.
Schimmel vorbeugen
Damit die vorgenannten Maßnahmen gar nicht erst nötig sind, sollte man versuchen, einer Schimmelbildung effektiv vorzubeugen. Eine zentrale Rolle spielt die richtige Verglasung der Fenster. Nur, wenn diese richtig isoliert sind, werden Kältebrücken vermieden. Zudem muss man darauf achten, dass die Scheiben von innen immer trocken sind. Es ist wichtig, ein regelmäßiges Stoßlüften durchzuführen. Dieses sollte mehrmals täglich erfolgen, so dass die Luft komplett ausgetauscht wird. Dabei sollten die Fenster komplett geöffnet und nicht nur gekippt werden. Weiter begünstigen auch Heizkörper, die sich in Fensternähe befinden, eine Schimmelbildung. Räume sollten generell aber auch nicht zu stark auskühlen. Als Richtwert gelten Temperaturen zwischen 16-18 Grad Celsius für die Schlafräume. Man sollte weiter davon absehen, Wäsche in der Wohnung zu trocknen, da sich hierdurch die Luftfeuchtigkeit erhöht. Gleiches gilt für die entstehende Luftfeuchtigkeit im Bereich des Badezimmers und der Küche. Auch hier ist ein regelmäßiger Luftaustausch nötig, um die Feuchtigkeit nach draußen zu befördern. Im Übrigen wird eine Schimmelbildung auch durch schwere Vorhänge begünstigt, da sich dorthinter besonders gut kalte Luft ansammeln kann. Gleiches gilt für Rollladenkästen, die nicht ausreichend gedämmt wurden. Hier kann sich kalte Luft anstauen und beim Aufeinander treffen mit der warmen Raumluft zu einer Kondensierung führen.