Fenster austauschen

Wenn es darum geht, alte Fenster auszutauschen, befürchten viele Hausbesitzer, dass eine Menge Schmutz anfällt und die betroffenen Räume über einen längeren Zeitraum hinweg nicht nutzbar sind. Aber dabei handelt es sich um einen Irrtum. Nachfolgend wird beschrieben, wie der Fenstertausch abläuft und mit welchen Belästigungen oder Einschränkungen während der Arbeit zu rechnen sind.

Wann lohnt sich der Fensteraustausch?

Zunächst sollte sich jeder Hauseigentümer darüber Gedanken machen, wann sich der Austausch der Fenster lohnt. Diese Frage lässt sich jedoch ganz einfach beantworten. Wirken die Fensterrahmen und Flügel nicht mehr so schön, verunstalten sie die gesamte Fassade. Das möchte wahrscheinlich keiner, weil die Gebäudefassade für das Aussehen der Immobilie verantwortlich ist.

Ein zweiter Grund zum Austausch der Fenster ist die Undichtigkeit. Insbesondere bei sehr alten Fenstern passiert es immer wieder, dass sie aufgrund von Verformungen des Materials oder Abnutzung nicht mehr korrekt abdichten. Dann wird es etwas ungemütlich in der Wohnung. Zudem steigt durch die Undichtigkeiten der Energieverbrauch.

Sind die Fenster schon einige Jahre alt, lohnt sich der Austausch ebenfalls immer. Moderne Fenster sind mit Wärmeschutzverglasungen ausgestattet. Diese dämmen um ein Vielfaches besser als ältere Fenster, die mit einer herkömmlichen Doppelverglasung versehen sind.

Vorbereitende Maßnahmen zum Fensteraustausch

Nachdem der Hauseigentümer sich dazu entschlossen hat, ein oder mehrere Fenster austauschen zu lassen, sollte er sich einen zuverlässigen Fenstermonteur suchen. Es gibt zahlreiche Unternehmen, die sich auf den Einbau von Fenstern spezialisiert haben. Aber auch Tischlereien mit Schwerpunkt Gebäudeteile übernehmen die Herstellung und den Einbau von Fenstern.

Ist ein geeignetes Unternehmen gefunden worden, wird ein Termin vereinbart. Dann erscheint der Unternehmer oder einer seiner Angestellten beim Auftraggeber und sieht sich das alte Fenster an. Er nimmt die Maße auf und bespricht mit dem Hauseigentümer, welches Fenster er einbauen lassen möchte. Zur Wahl stehen folgende Materialien:

  • Holz
  • Kunststoff
  • Aluminium
  • Kombination aus Holz und Aluminium

Der Fachmann wird dem Auftraggeber dann genau erklären, welche Vor- und Nachteile die unterschiedlichen Materialien aufweisen. Dann wird auch noch nach der Art der Verglasung gefragt. Neben der konventionellen Zweifachverglasung stehen auch Dreifachverglasung zur Wahl. Es kommt immer darauf an, wie hoch die Anforderungen an den Wärme- und Schallschutz gestellt werden.

Nachdem dann alles geklärt ist, erstellt der Handwerker dem Hausbesitzer ein Angebot. Darin sind sämtliche Arbeiten und Materialien aufgelistet, sodass der Auftraggeber genau weiß, mit welchen Kosten er rechnen muss. Erst dann entscheidet der Hauseigentümer, ob die Arbeit durchgeführt werden soll oder nicht. Bekommt der Handwerker grünes Licht vom Auftraggeber, beginnt er mit der Herstellung der Fenster oder gibt die Anfertigung in Auftrag. Sobald das oder die Fenster hergestellt sind, beginnt der eigentliche Austausch.

Alte Fenster ausbauen

Bevor neue Fenster eingebaut werden können, baut der Handwerker die alten Fenster aus. Um den Schmutz in der Wohnung gering zu halten, legt er zunächst Vlies aus. Dadurch kann er die Wohnung betreten, ohne den Fußboden zu verschmutzen. Deshalb verlegt er das Vlies überall dort, wo er sich bewegen muss.

Im nächsten Schritt wird der Fensterflügel ausgebaut. Bei älteren Fenstern muss er dazu, Beschläge abmontieren. Bei etwas neueren Fenstern geling es deutlich schneller. An den Scharnieren befinden sich Sicherungsstifte, die lediglich mit einem Schraubendreher herausgedrückt werden müssen. Dann ist es ein Leichtes, den Fensterflügel auszuhängen. Den ausgebauten Fensterflügel transportiert er gleich zu seinem Transporter. Dadurch steht er nicht im Weg herum und bildet auch keine Unfallgefahr.

Anschließend geht es an den Ausbau des Fensterrahmens. Diese Arbeit ist schon etwas aufwendiger. Ältere Fensterrahmen sind zumeist mit Metallanker im Mauerwerk fixiert. Diese lassen sich nicht herausnehmen, ohne dabei Schäden an der Wand zu verursachen. Daher werden sie abgetrennt. Der Handwerker benutzt dazu eine sogenannte Mauerfräse. Dieses Gerät ist mit einem Sägeblatt ausgestattet, mit dem Holz, Metall und Beton gesägt werden kann. Mit der Mauerfräse sägt der Handwerker direkt zwischen dem Fensterrahmen und der Mauer entlang. Dadurch gelingt es ihm, den Fensterrahmen sauber herauszutrennen, ohne Schäden an der Wand anzurichten. Auch an einer gefliesten Wand entsteht kein Schaden, weil sich die Fliesen bei Bedarf ebenfalls sauber mit der Mauerfräse schneiden lassen.

Überall dort, wo gesägt wird, fällt immer eine Menge Staub an. Das ist insbesondere beim Mauerwerk oder beim Beton der Fall. Deshalb ist eine moderne Mauerfräse auch mit einer Staubabsaugvorrichtung ausgestattet. Diese saugt die beim Sägen anfallenden Späne ab und sammelt sie in einem größeren Behälter. Damit lassen sich Verschmutzungen zwar nicht komplett vermeiden, aber der größte Teil wird aufgesaugt und landet daher auch nicht in der Wohnung.

Neuere Fensterrahmen sind zumeist mit speziellen Dübeln befestigt. Diese lassen sich mit einem Schraubendreher oder mit einem Akkuschrauber leicht wieder lösen, sodass der Fensterrahmen schnell und sauber ausgebaut werden kann.

Das neue Fenster einbauen

Dann beginnt endlich der Einbau des neuen Fensterrahmens. Dazu setzt der Handwerker ihn in die Maueröffnung ein und richtet ihn exakt aus. Dazu benutzt er kleine aufblasbare Kissen oder Keile. Der Fensterrahmen muss perfekt waagerecht und senkrecht ausgerichtet sein, bevor er ihn am Mauerwerk fixiert. Mit einem Bohrhammer oder einer leistungsfähigen Schlagbohrmaschine fertigt er die Bohrungen für die Aufnahme der Dübel an. In den meisten Fällen werden alle vier Seiten des Fensterrahmens am Mauerwerk fixiert. Wie viele Fixierpunkte erforderlich sind, hängt von der jeweiligen Größe des Rahmens ab.

Ist der Fensterrahmen am Mauerwerk befestigt, schäumt der Handwerker die Zwischenräume zwischen dem Fensterrahmen und dem Mauerwerk aus. Dazu verwendet er einen geeigneten Montageschaum, der für diese Arbeit zulässig ist. Bevor er die abschließenden Arbeiten vornimmt, muss der Montageschaum aushärten. Dieser dehnt sich während der Trocknungszeit noch sehr stark aus. In dieser Zeit kann er aber schon den Fensterflügel einhängen. Manchmal muss er den Fensterflügel noch etwas justieren, damit er sich leicht öffnen und schließen lässt. Um diese Arbeit durchzuführen, befinden sich an den Scharnieren Einstellschrauben.

Ist der Bauschaum vollständig ausgehärtet, trennt er alles ab, was übersteht. Mit einem scharfen Messer schneidet er direkt am Rahmen entlang. Je nach Fenstertyp werden danach die Fugen mit einem speziellen Mittel verschlossen oder es werden Leisten angebracht. Insbesondere bei Kunststofffenstern werden zur Abdeckung der Fugen zum Fensterrahmen passende Zierleisten angebracht. Damit keine Feuchtigkeit dahinter gelangt, werden die Leisten mit transparentem Silikon abgedichtet.

Die finalen Arbeitsschritte

Nachdem der Einbau der neuen Fenster zur Zufriedenheit des Auftraggebers ausgeführt wurde, entfernt der Handwerker noch sämtliche Aufkleber. Um den Fensterrahmen und den Flügel vor Beschädigungen beim Einbau zu schützen, sind sämtliche Teile mit einer Schutzfolie abgeklebt. Diese werden restlos entfernt und entsorgt. Auf den Fensterscheiben befinden sich üblicherweise nur kleinere Aufkleber, die aber ebenfalls abgezogen und entsorgt werden. Dann braucht der Handwerker nur noch seine Werkzeuge und nicht mehr benötigte Materialien einzusammeln und die Arbeit ist erledigt.

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